Luftgütemessung Frankenmarkt

08. Oktober 2019 bis 25. Mai 2020

Messauftrag
Die Marktgemeinde Frankenmarkt hat das Amt der Oö. Landesregierung neuerlich beauftragt, Erhebungen zur Feststellung der Luftqualität im Zentrum der Marktgemeinde Frankenmarkt durchzuführen. Messziel war, allfällige Veränderungen der Schadstoffbelastung gegenüber den letzten Messzyklen 2007/2009 und 2012/2014 zu dokumentieren. Um die Messreihen untereinander vergleichen zu können, wurde der idente Messstandort der vergangenen Messperioden zwischen der B1 und dem alten Gemeindeamt gewählt.

Der Auftrag umfasste die Messung der Stickoxide (NO und NO₂), von Feinstaub (PM10 und PM2.5) sowie der meteorologischen Komponenten Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Böe, Lufttemperatur und Relativer Feuchte in Form einer Vorerkundungsmessung während eines Winterhalbjahres nach Immissionsschutzgesetz—Luft.

Beurteilung der Messergebnisse
Die Grenz– und Zielwerte des Immissionsschutzgesetzes—Luft wurden an der Messstelle Frankenmarkt eingehalten. Lediglich bei Feinstaub traten zwei Überschreitungstage auf. Laut IG-L sind für ein Kalenderjahr 25 Feinstaubüberschreitungstage zulässig. Da die Messung in der staubintensiveren Periode (im Winter) erfolgte, kann man davon ausgehen, dass eine Überschreitung von 25 Überschreitungstagen innerhalb eines Kalenderjahres ausgeschlossen werden kann. Im Vergleich zu anderen oberösterreichischen Messstellen liegen die Mittelwerte während der Messperiode für Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO₂) in Frankenmarkt im Bereich der städtischen Hintergrundmessstellen Linz-Stadtpark und Wels, aber auch deutlich unter der straßennahen Messstelle Linz-Römerberg. Ähnlich verhält es sich bei den Feinstaubfraktionen PM10 und PM2.5.

Beim Tagesgang der Stickoxidkonzentrationen (NO und NO₂) gibt es tagsüber zwei Belastungsspitzen — am Vormittag und am späten Nachmittag bzw. am Abend. Ähnlich verhält es sich bei der gröberen Feinstaubfraktion PM10. Der Verkehr wirbelt tagsüber mehr Staub auf und das tagsüber reichlich emittierte NO wird mit Hilfe von Ozon (O₃) und des Sonnenlichtes am Nachmittag zu NO₂ umgewandelt. Im Winter kommen noch Heizungsanlagen hinzu, die am Morgen und am Abend vermehrt im Einsatz sind. An den Wochenenden sind die Belastungsspitzen von NO und NO₂ aufgrund des geringeren Verkehrsaufkommens schwächer ausgeprägt.

Im Vergleich zu den Messzyklen 2007/2009 und 2012/2014 sind diese Messperioden die mittleren NO₂- und PM10-Konzentrationen geringer ausgefallen, wobei der Corona-Lockdown ab 16. März 2020 generell zu niedrigen Messwerten geführt hat. Aber auch vor der Corona-Pandemie lagen die Monatsmittelwerte unter jenen Monatswerten aus den vorangegangenen Messperioden. Somit ist auch der oberösterreichische Trend zu niedrigen NO₂- und PM10-Konzentrationen auch an der Messstelle in Frankenmarkt erkennbar.

Den gesamten Inspektionsbericht mit sämtlichen Auswertungen des oberösterreichischen Luftmessnetzes finden Sie auch auf der Homepage des Amtes der Oö. Landesregierung unter https://www.land-oberoesterreich.gv.at/weitere_luftguetemessungen.htm.